Seit 2015 wird im Bezirk Bodenseekreis unter der Organisation von Alexander Bernhardt und Lisa Häußner jährlich ein JET-Wochenende abgehalten.
Teilnehmen können hier alle DLRGler*innen ab 10 Jahren, die Interesse am Jugend-Einsatz-Team haben oder bereits Teil einer aktiven Gruppe sind.
2023 kamen Jetties aus den Ortsgruppen Langenargen, Uhldingen-Mühlhofen, Meckenbeuren, Friedrichshafen, Bermatingen-Markdorf, Immenstaad, Meersburg und Salem zusammen.
Am Samstag, den 16.09. 2023 fand der Grundlagentag statt, bei dem das Erlernen und Wiederholen der wichtigsten Grundfertigkeiten im Fokus stand. In Gruppen durchliefen die Teilnehmenden insgesamt sechs Stationen, welche verschiedenste Aspekte der Wasserrettung abdeckten. Neben Aktivitäten wie Tauchen, Rettungsschwimmen und Strömungsrettung wurden auch Themen der Ersten Hilfe, des Bootswesens und der Knotenkunde vermittelt und jeweils praktisch geübt.
Selbstverständlich kam auch das Rettungsschwimmen nicht zu kurz, hier wurden fleißig die Techniken des Rettens mit dem Rettungsbrett oder dem Gurtretter geübt.
Um das Programm abzurunden, wurden die Teilnehmenden noch in den Umgang mit dem Ruderboot als Einsatzmittel eingewiesen. Nach den Stationen fand ein großes Wettschwimmen statt und zum Abschluss noch einige Teamgeist fördernde Aufgaben.
Der zweite Tag des Ausbildungswochenendes war den erfahrene JET-Teilnehmer*innen ab 14 Jahren gewidmet. Hier erforderten die Übungen eine entsprechende Grundausbildung. Erklärtes Ziel war hier vor allem die praktische Anwendung der Handgriffe in vorbereiteten Fallbeispielen und an verschiedenen Stationen weiter zu vertiefen.
Wird eine Person unter Wasser vermutet, stellt die Tauchsuchkette eine effiziente Möglichkeit dar, ein undurchsichtiges Gebiet mit Rettungsschwimmer*innen abzusuchen. Unsere JETties waren hier mit vollem Einsatz dabei und brachten alle Übungspuppen sicher wieder an die Oberfläche.
Auf dem Raft konnten die Jugendlichen ihre Fähigkeiten weiter ausbauen und Einsatzsituationen nachstellen.
Zur Vorbereitung auf die Einsatzübungen am Nachmittag erfolgte an der Sanitätsstation eine intensive Wiederholung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen, stabiler Seitenlage und Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Die Jugendlichen konnten das Wissen, das sie am vorherigen Tag und Vormittag erworben hatten, daraufhin in drei Übungen Einsätzen praktisch anwenden. Der erste Einsatz simulierte einen Sucheinsatz. Das Einsatzstichwort lautete: Vater und Kind seit ca. 1h vermisst. Als Team haben die Teilnehmenden gemeinsam mit schwimmerischen Suchketten, Boot, Raft, Rettungsbrettern und Co. die vermissten Personen gesucht und erfolgreich die Übungspuppen gefunden und erstversorgt.
Für den zweiten Übungseinsatz wurden die Teilnehmer*innen mit der Nachwirkung eines Sturms konfrontiert. Mehrere Wassersportler in Seenot: Ein Kiter mit beschädigtem Material in der Seemitte, eine erschöpfte SUP-Fahrerin, eine manövrierunfähige Jolle außerdem ein gekentertes Kanu sowie eine reanimationspflichtige Person auf dem Floß mussten evakuiert und versorgt werden. Gemeinsam wurde auch dieser Einsatz erfolgreich durchgeführt.
Im dritten und letzten Übungseinsatz sahen sich die Teilnehmer an einer äußerst anspruchsvollen Aufgabe gegenüber. Eine baufällige Brücke war zusammengestürzt und hatte neben mehreren Personen auch ein Auto mitgerissen. es waren mehrere Personen vermisst und verletzt. Zwei Personen mussten aus der eigens entwickelten Fahrzeug-Attrappe gerettet werden, 2 Puppen mittels Tauch-Suchkette gefunden, Verletzte am Strand versorgt und weitere Verletzte aus dem Wasser gerettet werden. Mit viel Elan und schnellem Handeln zeigten die Teilnehmer*innen beeindruckende Leistungen.
Mit diesem gelungenen Ausbildungswochenende schloss das Jugend-Einsatz-Team ein erfolgreiches Trainingsprogramm ab. Ein herausstechendes Merkmal an diesem Wochenende war, dass es durchweg praxisorientiert gestaltet wurde. Die Kinder und Jugendlichen erhielten die Gelegenheit, sämtliche Tätigkeiten eigenständig auszuprobieren und zu üben.